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Hessischer Volksfreund, 7. Juni 1912


Höchst, 6. Juni
Der Streik der Gummiarbeiter in den Veith-Werken ist, wie vorauszusehen war, ein heißer geworden. Auf den Anschlag der Direktion, wer bis Donnerstag [6. Juni] nicht arbeitet, wird entlassen, haben sich einige Streikbrecher eingefunden. Die Polizei hat hierbei ganz im Dienst der Veith-Werke gewirkt. Per Auto von Ort zu Ort suchte man die Leute zum Streikbruch zu verleiten, aber ohne Erfolg.Einer der Arbeitswilligen ist der Arbeiter Leohnhard Thierolf, dessen beide Söhne Rasierer sind und dessen Kundschaft nur aus Arbeitern besteht. Trotzdem er mehrmals ermahnt wurde, auf das Geschäft seiner beiden Söhne Rücksicht zu nehmen, nahm er die Arbeit gleich am Mittwoch wieder auf. Wir fordern deshalb alle hiesigen Arbeiter auf, sich dies zu merken.