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Organisation des Heeres



Seitenanfang Einteilung des Heeres


Das Feldheer besteht aus Armeen, die Armee aus Armeekorps, Kavallerie - Divisionen und Reserve - Divisionen.
Ein Armeekorps besteht in der Regel aus 2 bis 3 Infanterie - Divisionen, der Korps - Telegraphen - Abteilung, den Munitionskolonnen und Trains. Unter Umständen wird ihm schwere Artillerie des Feldheeres und ein zweites Pionier - Bataillon zugeteilt.
Eine Infanterie - Division besteht in der Regel aus 2 bis 3 Infanterie - Brigaden. Einer Infanterie - Brigade können weitere Kompagnien zugeteilt werden (z.B. Sanitätskompagnie).
Eine Kavallerie - Division besteht gewöhnlich aus 3 Kavalleriebrigaden, einer Abteilung reitender Artillerie und einer Pionierabteilung.
Eine Reserve - Division ist im allgemeinen wie eine Infanterie - Division zusammengesetzt.



Seitenanfang Aufklärung


Die Aufklärung über Stärke, Stellungen und Bewegungen des Feindes erfolgt hauptsächlich durch die Kavallerie.



Seitenanfang Verpflegung und Sanitätsdienst


Die Verpflegung von Mann und Pferd im Felde kann stattfinden durch die Quartierwirte, aus den mitgeführten Vorräten, durch unmittelbare Beitreibung oder aus Geschäften.
Es befinden sich ständig bei der Truppe Ärzte, Sanitätsunteroffiziere und Hilfskrankenträger.



Seitenanfang Rangverhältnisse der Offizieredes Heeres und der Marine


[Deutscher Kaiser und König von Preußen (1888 - 1918) Wilhelm II. (27.01.1859 - 04.06.1941) stand über dem Generalfeldmarschall und war Oberbefehlshaber der deutschen Armee]

Klasse der Generäle bzw. Flaggoffiziere:

1. Generalfeldmarschall
2. Generaloberst
3. General der Infanterie
    General der Kavallerie
    General der Artillerie
    Admiral (Marine)
4. Generalleutnant
    General - Stabsarzt der Armee in Preußen
    Vize - Admiral (Marine)
5. Generalmajor
    General - Stabsarzt der Armee in Bayern
    Generalärzte I. Klasse, denen der Rang als Generalmajor verliehen ist
    Kontre - Admiral (Marine)
    General - Stabsarzt der Marine

Klasse der Stabsoffiziere

1. Oberst
    General - Stabsarzt der Armee in Württemberg
    Generalarzt I. und II. Klasse
    Kapitän zur See (Marine)
    Marine - Generalarzt
2. Oberstleutnant
    Generaloberarzt
    Fregattenkapitän (Marine)
    Marine - Chefingenieur
    Marine - Generaloberarzt
3. Major
    Oberstabsarzt I. Klasse
    Korvettenkapitän (Marine)
    Marine - Oberstabsarzt I. Klasse
    Marine - Oberstabsingenieur
    Torpedo - Oberstabsingenieur


Klasse der Hauptleute und Rittmeister bzw. Kapitänleutnants

Hauptmann
Rittmeister
Oberstabsarzt II. Klasse
Stabsarzt
Zeug* - Hauptmann
Feuerwerks - Hauptmann
Kapitänleutnant (Marine)
Zeug* - Kapitän - Leutnant (Marine)
Feuerwerks - Kapitänleutnant (Marine)
Torpeder - Kapitänleutnant (Marine)
Marine - Oberstabsarzt II. Klasse
Marine - Stabsarzt
Marine - Stabsingenieur
Torpeder - Stabsingenieur

Klasse der Subaltern - Offiziere

1. Oberleutnant
Zeug* - Oberleutnant
Feuerwerks - Oberleutnant
Oberarzt
Oberleutnant zur See (Marine)
Torpeder - Oberleutnant (Marine)
Feuerwerks - Oberleutnant (Marine)
Marine - Oberarzt
Marine - Oberingenieur
Torpeder - Oberingenieur
2. Leutnant
Assistenzarzt
Feuerwerks - Leutnant
Zeug* - Leutnant
Leutnant zur See (Marine)
Feuerwerks - Leutnant (Marine)
Torpeder - Leutnant (Marine)
Marine - Assistenzarzt
Marine - Ingenieur
Torpeder - Ingenieur



Seitenanfang  Rangverhältnisse der Unteroffiziere des Heeres Im Range der Feldwebel und Wachtmeister stehen:

Feldwebel
Wachtmeister
Unterärzte
Oberfeuerwerker
Wallmeister
Zeug*feldwebel
Stabshoboist
Stabshornist
Stabstrompeter
Proviantamtsaspiranten
Garnisonverwaltungsaspiranten
Bezirksfeldwebel
Gendarmerie - Oberwachtmeister u.a.


Anm.:
Feld*zeugmeisterei: hat für Anfertigung, Bereitstellung und Instandhaltung von Waffen, Munition und Feldgerät zu sorgen.

Im Range der Vize - Feldwebel und Vize - Wachtmeister stehen:

Vize - Feldwebel
Vize - Wachtmeister
Fähnriche
Sanitätsfeldwebel u. a.


Im Range der Sergeanten stehen:

Sergeanten
Feuerwerker
Sanitätssergeanten
Oberbäcker I. Klasse u. a.

Im Range der Unteroffiziere stehen:

Unteroffiziere
Oberjäger
Sanitätsunteroffiziere
Oberbäcker u. a.



Seitenanfang Benennung der Mannschaften


1. Gefreite: Obergefreiter (nur bei Fußartillerie). Gefreiter (bei allen Truppengattungen). Sanitätsgefreiter (bei allen Truppenteilen für den unteren Sanitätsdienst). Schiesser (in den Militär - Bäckereien).

2. Gemeine: Grenadier, Musketier, Füsilier, Jäger, Schütze, Garde du Korps, Kürassier, Ulan, Dragoner, Husar, schwerer Reiter, Karabinier, Gardereiter, Chevauxleger, Jäger zu Pferde, Grenadier zu Pferde, Kanonier, Eisenbahner, Telegraphist, Luftschiffer, Pionier, Trainsoldat, Traingemeiner, Sanitätssoldat, Krankenwärter, Ökonomiehandwerker, Militärbäcker.



Seitenanfang Militärgeistliche



Es gab:
1.) je 1 evangelischen und katholischen Feldpropst der Armee,
2.) evangelische und katholische Militär - Oberpfarrer (bei jedem Armeekorps 1 Militär - Oberpfarrer),
3.) evangelische und katholische Divisions- und Garnisonpfarrer,
4.) Anstaltsgeistliche


Die Militärpfarrer zählten zu den oberen Militär - Beamten im Offiziersrange; sie waren von Unteroffizieren und Mannschaften dienstlich zu
grüßen.



Seitenanfang Militärmusiker


Jedes Regiment und jedes selbständige Bataillon mit Ausnahme der Train - Bataillone hatte ein Musikkorps (bei berittenen Truppen als Trompeterkorps bezeichnet).
Die Leiter der Musikkorps führten die dienstliche Bezeichnung Stabshoboisten bzw. Stabstrompeter (bei Jägern und Pionieren Stabshornisten). Sie stehen im Range der Feldwebel oder Wachtmeister.



Seitenanfang Pioniere


Den Pionieren fällt im Krieg die Aufgabe zu, Brücken und Äbergänge zu erbauen oder zu zerstören. Bei Belagerung von Festungen sollen sie die für den Angriff notwendigen Erdarbeiten ausführen und die vom Feind angelegten Hindernisse beseitigen.



Seitenanfang Jäger und Schützen


Bei der Ausbildung der Jäger und Schützen wird auf Schießfertigkeit noch mehr Gewicht gelegt als bei der Infanterie. Sie werden besonders für das Waldgefecht und das Gefecht im unübersichtlichen Gelände vorgebildet.



Seitenanfang Train

br> Die Mannschaften des Trains sind hauptsächlich dazu bestimmt, im Fall der Mobilmachung als Fahrer und Wagenführer bei den verschiedenartigen Kolonnen, Stäben und Trains verwendet zu werden.



Seitenanfang Quellen:


  • Nach: Das kleine Buch vom deutschen Heere. Ein Hand- und Nachschlagebuch zur Belehrung über die deutsche Kriegsmacht. Kiel und Leipzig / Verlag von Lipsius und Tischer / 1901 (Reprint Augsburg 1998)
  • Internet:http://www.worldwar1.com/sfgarmy.htm