Georg Heinrich Emanuel Schirmer
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Lebenslauf: Georg Heinrich Emanuel Schirmer geboren zu Giessen am 21. März 1896 als Sohn des Kommerzienrats Heinrich Schirmer u. seiner Ehefrau Anna geb. Freiin von Ricon aus Darmstadt, trat Ostern 1902 in die Vorschule des Landgraf- Phillips- Gymnasiums zu Giessen ein, das er bis zum 5. 8. 1914 besuchte. An diesem Tage bestand er seine Reifeprüfung zur Universität u. trat am 7. 8. 1915 [=1914] als Kriegsfreiwilliger in das Grossherz. hess. Feldartillerie Regim. No 25 ( Grossh. Art. Korps) ein. Am 29. 12. 1914 in die I Batterie des Res. Feld. Artill. Reg. No 56 versetzt, zunächst nach Finthen bei Gonsenheim- Mainz kam er mit demselben im Januar auf den Truppenübungsplatz Ohrdruff i. Thür. u. fuhr am i Februar 1915 nach dem Osten. Dort machte er die Winterschlacht in den Massuren[!], die Kämpfe im Wald v. Angustowo u. Prasenitz mit. Am 15. 5. 15 wurde er als berittene Telefonist [?] zum Stab der I Abteilung genannten Regiments kommandiert. Als solcher wurde er am 15 Juni 1915 Vormitttags 9 1/2 in einem Gefecht bei Suwalki durch einen Volltreffer in den Abteilungsunterstand tötlich [!] verwundet (Kopfschuß), besinnungslos durch Sanitätsauto in das Kriegslazarett No 131 in Suwalki eingeliefert, wo er kurz darauf den Heldentod starb. Am 23. 6. 15 wurde er auf dem alten Friedhof zu Giessen mit allen militärischen Ehren beerdigt. | |
Selbstzeugnis: Feldpostkarte An J. H. Freifrau von Ricon Darmstadt Heidelbergerstr. 5 Absender: Kriegsfr. Schirmer 38. Res. Armeekorps Res. F. A. Regt. Nr. 56 76. Division Aus der russischen Stadt Angustowo sende ich Dir, liebe Tante Bertha herzl. Gruss! stets dein tr. Neffe Georg H. Schirmer 19. II. 15 Feldpostkarte Stempel: 10.4.15 An J. H. Freifrau Bertha von Ricon Darmstadt (Hessen) Heidelbergerstr. 5 Absender: Kriegsfreiw. Schirmer 38. Res. Armeekorps 76. Res. Division Res. F. A. Regt. Nr. 56 Bei Zubryn Geschrieben, den 7. IV. 1915 (ca. 10 km von Suwalki) Liebe Tante Bertha! Nun sind wir seit ca. 1 Woche wieder in der Gegend von Suwalki. Vor etwa 3 Tagen erhielt ich Deine freundl. Karte mit den lieben Ostergrüssen; herzl. Dank! Gesundheitlich geht es mir noch gut. Mit bestem Gruss bin ich Dein dankbarer und treuer Neffe Georg H. Schirmer |