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Georg Kornmann


Lebenslauf:



Personalien
des Leutnants der Reserve Georg Kornmann aus Darmstadt


Leutnant der Reserve Georg Kornmann war geboren zu Darmstadt am 7. April 1892 als Sohn des Rechnungsrates Wilhelm Kornmann und dessen Ehefrau Luise geborene Jöckel. Er besuchte vom 6. Lebensjahr ab die Vorschule des Gymnasiums und vom 9. Lebensjahr ab das hießige Neue Gymnasium, das er mit der Primareife verließ. Alsdann begann er den Vorbereitungsdienst zur Prüfung für die mittleren Stellen im Finanzfach. Im Frühjahr 1914 bestand er die Prüfung mit guten Erfolgen, worauf er bis Kriegsausbruch noch auf 2 verschiedenen Stellen dienstlich verwendet war. Bei Beginn des Krieges trat er sofort als Kriegsfreiwilliger ein und kam in Reserveinfanterieregiment Nr. 221 ins Feld, machte mit diesem alle Gefechte mit bis zu seiner schweren Verwundung von Lodz. Nach seiner Wiedergenesung wurde er dem Reserveinfanteriregiment Nr. 88 zugeteilt und bei diesem im November 1915 zum Leutnant der Reserve befördert. Weihnachten 1915 kam er wieder zum Reserveinfanterieregiment Nr. 221 und mit diesem im Sommer 1917 vom Osten nach Westen. Am 21. August 1917 wurde er bei den Kämpfen um Verdun wiederum schwer verwundet und geriet in französische Gefangenschaft. Im Lazarett zu Wodloincourt erlag er am 29. August seinen Wunden. Auszeichnungen besaß mein Sohn: Das Eiserne Kreuz 2. Klasse, die hessische Tapferkeitsmedaille und das hessische Kriegsehrenzeichen in Eisen.

Darmstadt, den 28. Dezember 1917 Wilhelm Kornmann, Rechnungsrat




Selbstzeugnis:



2. 6. 17
Liebe Eltern!

Nun sind schon einige Tage verflossen, seit ich die Nachricht von Julius Tab[?] erhalten habe. Ich wollte sofort schreiben, jeden Tag fing ich öfter an, aber ich konnte nicht. Nun ists vorbei, er ist ja den Heldentod gestorben. Aber warum musste es ihn gerade treffen? Wenn schon einer von uns fallen sollte, warum nicht ich? Am leidsten tut mir Sophie, denn er war doch ihr alles. Ich habe ihr noch nicht geschrieben, ich weiß auch nicht was man einem jungen Mädchen schreiben kann, in so schwerer Zeit. Doch nicht vom Heldtod? Vielleicht sagt ihr Mutter für mich, wie ich mit ihr fühle. Herzlich danke ich für ihren Brief. Er kam gerade noch vor der Zeitung an, in der es schon stand. Auch heute wills mit dem Schreiben nicht gehen, aber nun muss ich machen, sonst habt ihr um mich Angst, da ich nun noch in Frankreich bin. Es ist aber hier in Ruhe, wo wir wahrscheinlich noch lange bleiben. Muß schließen. Der ...lauter[?] brachte gestern das Paket.

Herzlicher Gruß Georg